Für Jim hat man alles getan !
Zuerst sagte man Jim, dass er die Freiheit
der Vereinigten Staaten von Amerika
in Vietnam verteidigen sollte,
das hat er geglaubt und hat es getan.
Damals war er gerade neunzehn Jahre alt.
Mama hatte damals Angst,
Angst um ihren Jim.
Bei seiner Verabschiedung
standen Papa und Mama beide am
Kai und weinten.
Papa konnte nicht winken, denn seine
Arme lagen in Korea.
Damals hatte Papa die Freiheit der
Vereinigten Staaten von Amerika
dort verteidigt, aber Mama
winkte für ihn mit, daran konnte sich Jim
noch gut erinnern.
In Vietnam hat Jim so gut er konnte
die Vereinigten Staaten von Amerika verteidigt.
Sein Schnellfeuergewehr war häufig heiß,
denn Jim war ein überzeugter Mann der
Infanterie. Zweimal bekam er sogar einen
Orden, und Jim wurde so heiß wie der
Lauf von seinem Schnellfeuergewehr..
Die Handgranaten die Jim warf,
flogen weiter als jeder Baseball,
Jim tötete aus Überzeugung,
denn er war ein guter Soldat.
Nachdem Jim für die Freiheit
der Vereinigten Staaten von Amerika
mal wieder in einem vietnamesischen Dorf
die Frauen, Kinder und Männer getötet hatte,
kam für Jim ein schwarzer Tag.
Diesen Tag hat Jim nie vergessen.
Er trat beim Rückzug auf eine Mine.
Jim flog etwa vier Meter hoch,
aber seine Beine blieben am Boden.
Als Jim dann wieder am Boden lag,
hing sein rechter Arm an einem Urwaldbaum,
daran kann sich Jim nicht mehr erinnern,
aber sein schwarzer Tag war damals,
daran kann sich Jim erinnern.
Im Lazarett machten sich die Ärzte um Jim´s
Leben große Sorgen und nahmen ihm den Rest
seines linken Arms ab. Morphium gaben sie ihm
gegen die Schmerzen. Ein Offizier gab Jim
einen dritten Orden.
Mama und Papa bekamen
ein offizielles Schreiben,
in dem stand ganz sachlich und militärisch
präzise: Ihr Sohn kommt am Sechszehnten per
Flugzeug in die Heimat zurück, Sie können ihn
im Hospital besuchen.
Gott sei dank, unser Sohn lebt.
Aber hoffentlich ist er nicht schwer verwundet,
sagten sich Mama und Papa.
Heute ist der vierzehnte, morgen der fünfzehnte
und übermorgen werden wir ihn sehn,
sagten sich Mama und Papa.
Von der Landung des Flugzeugs auf heimatlichen
Boden, davon hat Jim nichts gespürt.
Mama und Papa standen dann beide vor Jim`s Bett.
Beide fanden, das Jim wesentlich älter aussah als er war.
Die Decke verdeckte seine Beinstümpfe und das
andere was ihm fehlte.
Die Besuchszeit war für Mama und Papa zu Ende.
Beide fuhren stillweinend in ihr Haus zurück.
Mama trocknete Papa die Augen.
Papa dachte,
wie gerne hätte ich meinen Jim umarmt,
aber Papas Arme lagen, wie schon gesagt,
in Korea.
Nach einem Jahr und drei Monaten,
genau an dem Tag an dem Jim immer Geburtstag hat,
brachten sie Jim nach Haus.
Mama hatte das Bett gerichtet,
in dem Jim dann auch lag.
Papa und Mama wünschten ihrem Jim
zum Geburtstag alles Gute.
Heute lebt Jim noch in seiner Stadt
irgendwo in Texas.
ⓒ W.Sünkenberg, Mexiko 1982