Beschreibungen
Regen liegt über der Stadt, einige freuen sich
einige sind traurig.
Kunsthistorisches ist nass geworden,
es ist der Kaiser auf einem riesigen Pferd,
irgendein Soldat mit steinigem Gesicht ist auch
in Stein geschlagen, alles von einem Künstler geschaffen.
Regen liegt über der Stadt, einige freuen sich, einige sind traurig.
Das Abendrot zeichnet wilde Konturen vor dem Horizont.
Die Farben sind unbeschreiblich.
Die Sehnsucht ist da.
Das Horizontgebilde akzeptiert die Dunkelheit
und verschwindet, aber die Sehnsucht, sie ist noch da.
Das Abendrot zeichnet wilde Konturen,
vielleicht auch morgen vor dem Horizont.
Die Stunden der Zärtlichkeit beginnen,
bei einigen klappt das nicht.
Die Dunkelheit liegt vor jedem Fenster.
Die meisten sind mit ihren Gedanken
noch bei der Arbeit.
Der Schlaf ist bald erlösend.
Die Stunden der Zärtlichkeit
sind nicht programmiert.
Die Dunkelheit ergibt sich der Dämmerung.
Der Morgen rüttelt verzweifelt am Wecker,
aber der bleibt stumm, er schätzt den Schlaf.
Regen liegt über der Stadt, einige freuen sich,
andere sind traurig.
ⓒ W.Sünkenberg 1979